Armutszeugnis
Seit fünf Jahren ist der neue Vorstand unserer Ehemaligen-Vereinigung in Amt und Würden – und dennoch dreht sich fast die Hälfte des Protokolls zur letzten Jahreshauptversammlung noch um den alten, speziell um mich.
Zwar könnte mich das einerseits stolz machen, doch ich halte es eher für ein Armutszeugnis. Fällt denen, die seinerzeit mit viel Tamtam angetreten sind, unsere Vereinigung von einem “selbstherrlichen” Vorsitzenden zu befreien, tatsächlich nichts besseres ein, als der Versuch, Kritiker mundtot zu machen und notwendige Kritik durch Spitzfindigkeiten (“alternativ gestellte Anträge können nicht abgestimmt werden”) ins Lächerliche zu ziehen?
Ein wenig erinnert mich das an die bigotten Bemühungen der früheren DDR, sich zwar mit den “passenden” Werken Friedrich Schillers zu schmücken, die ungeliebteren aber gar nicht erst zuzulassen. Ich denke dabei an “Don Carlos” und eines der bekanntesten Zitate daraus, das ich ebenfalls als Überschrift dieses Artikels hätte wählen können:
“Sire, geben Sie Gedankenfreiheit!”
Nicht die Unterdrückung kritischen Gedankenguts zeichnet fortschrittlich Handelnde aus, sondern der selbstkritische Umgang damit. Wäre schön, wenn “unser Vorstand” dies endlich auch auf seine eigene Fahnen schreiben würde.
PS! Der vorstehende Artikel ist natürlich kein Angriff auf den aktuellen Vorstand, sondern ein Verbesserungsvorschlag.
Jörg Boese "Lupo"
6. Oktober 2010 @ 16:24
Lieber Michael,
über längere Zeit habe ich mich fragen müssen:
Für was steht eigentlich der neue Vorstand, welche Ziele
werden verfolgt. Ich habe keine Antwort gefunden und daraus
die Konsequenz gezogen und meine Mitgliedschaft zum
31.Dezember 2009 per e-mail gekündigt.
Auf eine Antwort warte ich bis heute!
Sonnige Grüße von der Bergstrasse sendet dir Lupo
Rolf R. Radke
19. September 2010 @ 09:58
Lieber Michael,
Du hast ja so etwas von Recht mit Deinem Kommentar. Halte Dich an die alte Weisheit:
“Lieber Gott, gib mir die Kraft, Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann;
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.”
So oder so ähnlich soll es der Theologe Öttinnger gesagt haben.
Ich glaube nicht daran, dass sich Hermann und mit ihm der jetzige Vorstand ändern werden. Sie haben es ja nicht einmal geschafft (oder wollen es nicht?), unsere Satzung in der derzeit gültigen Version auf der Homepage oder in Papierform zu veröffentlichen.
Diesbezügliche Nachfragen blieben unbeantwortet.
Herzliche Grüße, Rolf.