Schlafenszeit

Es war mal wieder soweit, ein neuer Rundbrief der Ehemaligenvereinigung (bereits der zweite in diesem Jahr!) erreichte seine Leser. Leider war ich auch diesmal wieder ziemlich entt?uscht, erfuhr ich doch ?ber unsere alte Schule nichts.

Immerhin f?llte die Abirede unseres Vorsitzenden, die er anl?sslich der Verabschiedung des Jahrgangs 2012 gehalten hat, anderthalb der vier Seiten. Was der Bericht ?ber den Zehnkampf in Marburg mit uns Ehemaligen zu tun hat, erschloss sich mir auch erst ziemlich am Ende: Dort wurde in einem kurzen Absatz lobend unser Ehemaliger Friedrich Bohl (Abijahrgang 1964) erw?hnt.

Lesenswert war der Bericht von Manfred G?nther, unserem neuen Schatzmeister (Herzlichen Gl?ckwunsch zum neuen Amt, Manfred!) ?ber die F?hrung von J?rg Grunwaldt, die im Rundbrief als unser „Beitrag zum Grimm-Jahr“ angek?ndigt wurde. Allerdings hat mich eine Bemerkung am Schluss dieses Aufsatzes doch ziemlich erschreckt. Manfred G?nther erw?hnt, dass „mehr als 90 Prozent“ unserer Mitglieder nicht an der F?hrung teilgenommen haben. Legt man die angegebene Teilnehmerzahl von 16 Personen zugrunde, w?rde das bedeuten, dass wir mal gerade noch rund 180 Mitglieder haben! Damit h?tte der aktuelle Vorstand die Mitgliederzahl von 2005 in etwa halbiert. Hoffentlich versteckt sich in meiner Rechnung ein Fehler, denn das w?re ja eine deprimierende Entwicklung.

Dass die Entwicklung unserer Vereinigung nicht nur von mir sehr kritisch hinterfragt wird, belegt eine E-Mail, die ich heute von Gert Mauersberger (Abi-Jahrgang 1971 – von ihm stammt auch der *Titel dieses Beitrags) aus M?nchen zum im neuen Rundbrief abgedruckten Protokoll der Jahreshauptversammlung 2012 erhielt und die ich Ihnen nicht vorenthalten will:

Lieber Michael,

die Ehemaligen-Vereinigung der MLS scheint allm?hlich v?llig einzuschlafen.

Gerade habe ich mal wieder einen Rundbrief bekommen. Der warf doch allerhand Fragen auf.

  • Was passiert wirklich in der Vereinigung?
  • Ist sie ein ?bergeordnetes Hilfsinstrument f?r die selbst geplanten Aktivit?ten der einzelnen Jahrg?nge?
  • Was passiert mit dem Geld der Beitragszahler?
  • Warum trat der Wahlleiter zur?ck?
  • Brauchen wir die Vereinigung wirklich noch, wenn au?er Weihnachtsbaumschlagen und einer gemeinsamen Fahrt nichts mehr passiert? Daran nimmt doch seit Jahren nur ein Exklusivzirkel teil. Offensichtlich spricht das Angebot die vielen anderen Mitglieder in keiner Weise an.

Leider konnte ich an der Hauptversammlung im April aus gesundheitlichen Gr?nden nicht teilnehmen. Allerdings w?rde ich mir w?nschen, dass die Mitglieder der Vereinigung ?ber den Ablauf der Versammlung nicht erst mehr als ein halbes Jahr sp?ter in einer Art informiert werden, die an Zensur totalit?rer Systeme erinnert.

Als alter 68er w?nsche ich mir nicht nur, sondern fordere ein, dass in einem Protokoll nicht nur erw?hnt wird, dass der Wahlleiter im Verlauf einer hitzigen Diskussion ?ber die Vorstandsarbeit zur?ckgetreten ist. Ich m?chte wissen, was der Inhalt dieser Diskussionen war. Warum er zur?ckgetreten ist. Was die Kritikpunkte an der Vorstandsarbeit waren.

Ich wei?, dass eine solche Mail an die Adresse der Vereinigung nirgends ver?ffentlicht w?rde. Deswegen schicke ich sie Dir, obwohl ich bef?rchte, dass Du auch in Deinem Engagement als Don Quichotte der Vereinigung allm?hlich von diesem Vorstand zerm?rbt wurdest, der eigentlich gar nichts tut.

Wenn Du diese Mail ver?ffentlichst, finden sich vielleicht doch ein paar Ehemalige mehr, die kritisch hinterfragen, was der Vorstand der Vereinigung tut, um diese mit Leben zu erf?llen. Wenn er nichts tut, sollten wir sie aufl?sen und das vorhandene Guthaben nicht in Essenszuwendungen an die Teilnehmer der Hauptversammlungen investieren, sondern sozialen Zwecken zuf?hren.

Liebe Gr??e, Gert

Diesem Schreiben ist eigentlich nichts hinzuzuf?gen. Au?er vielleicht:

Gute Nacht, Ehemaligenvereinigung!

Und vielen Dank, Gert, f?r den netten Titel, den Du mir in Deiner Mail zugedacht hast. Sollten weitere Leser ihre Meinung kundtun wollen, so bietet sich daf?r das folgende Formular an. Mit ihm kann man direkt antworten. Aber auch der Weg ?ber michael.mette@mls-ehemalige.de ist jederzeit gangbar. Im Gegensatz zur offizellen Homepage der Vereinigung werden hier besonders gerne auch kritische Antworten publiziert.